Pressemitteilung 34/2025 Kurzarbeitergeld wird auf 24 Monate verlängert

Wichtige Impulse für die Automobilindustrie gesetzt

28. November 2025 28. November 2025


Pressemitteilung 34/2025


  • IG Metall Baden-Württemberg begrüßt die Ergebnisse des Koalitionsausschusses als wichtiges Signal für die Beschäftigungssicherung
  • Barbara Resch: "Deutschland muss nun in Brüssel mit einer starken Stimme die Interessen der Beschäftigten in der Automobil- und Zulieferindustrie vertreten"

Stuttgart. Die IG Metall Baden-Württemberg begrüßt die Ergebnisse des Koalitionsausschusses als wichtiges Signal für die Beschäftigungssicherung in Deutschland. Besonders hervorzuheben ist die von der Bundesregierung angekündigte Verlängerung des Kurzarbeitergeldes auf 24 Monate, für die sich die Gewerkschaft mit Nachdruck auf allen Ebenen eingesetzt hat.

Dazu Bezirksleiterin Barbara Resch: „In Dutzenden Betrieben über das ganze Land verteilt läuft die bisherige 12-Monatsfrist ab. Es ist wichtig, diese Abbruchkante aus dem Weg geräumt zu haben. Jetzt gilt es, die Zeit für Qualifizierung und Maßnahmen zur Sicherung von Beschäftigung zu nutzen.“

Darüber hinaus bewertet die IG Metall Baden-Württemberg die Einigung der Bundesregierung auf einen gemeinsamen Vorschlag zur europäischen CO2-Regulierung der Automobilindustrie als notwendigen Schritt. So können Arbeitsplätze in der Transformation gesichert und gleichzeitig der Pfad zum Umstieg auf CO2-neutrale Mobilität abgesichert werden.

Starke Stimme in Brüssel nötig
„Es ist gut, dass sich die schwarz-rote Koalition nun auf Basis der gemeinsamen Forderungen von IG Metall und dem Verband der Automobilhersteller (VDA) auf eine Position verständigen konnte“, kommentiert Barbara Resch. „Deutschland muss nun in Brüssel mit einer starken Stimme die Interessen der Beschäftigten in der Automobil- und Zulieferindustrie vertreten.“

Die IG Metall unterstützt den Vorstoß, Plug-In-Hybride und E-Autos mit Reichweitenverstärkung (Range Extender) auch nach 2035 zuzulassen. „Diese Technologien können eine Rolle beim Übergang in die Elektromobilität spielen und helfen, Beschäftigung in der deutschen Zulieferindustrie zu erhalten“, so die Gewerkschaftschefin. Sie schränkt jedoch ein: „Verfügbarkeit, Wirkungsgrad, ökologische Folgekosten und Preise von E-Fuels und biogenen Kraftstoffen sprechen allerdings auf absehbare Zeit gegen deren Einsatz im Massenmarkt.“

Warnung vor falschen Signalen
Deshalb warnt die IG Metall davor, diese notwendige Flexibilisierung mit einer Lösung der bestehenden Herausforderungen zu verwechseln. „Die Elektromobilität ist und bleibt die zentrale Zukunftstechnologie. Daran besteht kein Zweifel“, betont Resch. „Eine Anpassung der CO2-Regeln darf keinesfalls dazu führen, dass der Hochlauf der E-Mobilität weiter ausgebremst wird und Investitionen in Batterieforschung und -fertigung ausbleiben.“ Sollte dies eintreten, sei der Schaden ungleich größer als der Nutzen.

Forderung: Umsetzung jetzt starten
Die IG Metall Baden-Württemberg fordert die Politik auf Landes- und Bundesebene auf, gefasste Beschlüsse nun rasch und konsequent umzusetzen. Dazu gehören insbesondere der Sozialtarif für E-Autos für kleine und mittlere Einkommen sowie der Masterplan Ladeinfrastruktur 2030.

Resch: „Wir brauchen jetzt Tempo bei der Umsetzung." Sie mahnt zudem an, zügig Maßnahmen zum Schutz hiesiger Wertschöpfung (Local Content) sowie zum Abbau von Abhängigkeiten zu ergreifen, um sich im Wettbewerb mit Asien zu behaupten.

Fazit: Erste Schritte getan
Zusammenfassend zieht die IG Metall Baden-Württemberg ein verhalten positives Fazit mit Blick auf die Entscheidungen in Berlin. „Die wirtschaftliche Situation bleibt schwierig und herausfordernd, daran ändern auch die heutigen Beschlüsse nichts über Nacht“, macht Barbara Resch deutlich. „Aber erste, wichtige Schritte sind getan. Die Politik hat gezeigt, dass sie handlungsfähig ist, wenn der Druck stimmt. Die IG Metall wird an dieser Stelle nicht nachlassen und weiter dafür kämpfen, dass die Transformation sozial, beschäftigungssichernd und ökologisch – und damit im Sinne der Menschen – gestaltet wird. Denn Zukunft braucht Menschen und Menschen brauchen Zukunft.“


 

Pressestelle

Kontakt zur Pressestelle der IG Metall in Baden-Württemberg

Julia Wahl

Pressesprecherin, Gewerkschaftssekretärin

+49 711 16581 32

Sami Mokdad

Pressesprecher, Gewerkschaftssekretär

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